NOK KULTUR


Nok Kultur
Sitzende
500 v. Chr. - 200 n. Chr.

Terrakotta
Höhe 60 cm

TL-Gutachten der Universität Wien
Prof. Dr. Rudolf Erlach

Provenienz:
Privatsammlung Nizza

Diese eindrucksvolle Terrakottafigur stammt aus der Nok-Kultur, einer der frühesten bekannten Hochkulturen Westafrikas, die zwischen ca. 1500 v. Chr. und 1. Jahrhundert n. Chr. im heutigen zentralen Nigeria ihre Hochblüte erfuhr. Die Nok sind insbesondere für ihre figürliche Terrakottakunst und frühen Kenntnisse der Eisenverarbeitung bekannt.

Typisch für die Nok-Plastiken sind die naturalistischen Darstellungen menschlicher Figuren mit markanten Gesichtszügen, detaillierten Frisuren und Schmuckelementen. Die sitzende Haltung dieser weiblichen Figur verweist möglicherweise auf eine rituelle oder gesellschaftlich herausgehobene Bedeutung. Solche Darstellungen könnten Ahnendarstellungen oder kultische Objekte gewesen sein, die im religiösen oder zeremoniellen Kontext verwendet wurden.

Die künstlerische Ausführung zeugt von einem hohen technischen und ästhetischen Ausdruck. Sie gibt wertvolle Einblicke in das Alltagsleben, die soziale Hierarchie und das Selbstverständnis dieser frühgeschichtlichen Kultur.

Seit der Entdeckung erster Nok-Funde im Jahr 1928 hat sich das Wissen über diese Zivilisation deutlich erweitert, doch bleiben viele Aspekte weiterhin im Dunkeln. Die vorliegende Figur trägt entscheidend zum besseren Verständnis dieser faszinierenden Kultur bei. Die Authentizität des Objekts wurde durch eine Thermolumineszenzanalyse an der Universität Wien bestätigt.